Mundgesundheit in der Pflege

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5.2.2020

Sind pflegebedürftige Menschen besonders von schlechter Mundgesundheit betroffen?

Lassen die eigenen Kräfte nach und nimmt die Feinmotorik ab, sind Personen häufig nicht mehr in der Lage, sich selbst um ihre Mund- und Zahnhygiene zu kümmern. So ist etwa insbesondere bei älteren Personen häufig ein Schwund des Zahnhalteapparates (Parodontitis) festzustellen. Leider wird eine professionelle Unterstützung durch Zahnärztinnen und -ärzte oder Dentalhygienikerinnen/-hygieniker mit zunehmendem Alter immer weniger in Anspruch genommen. Dies führt dazu, dass bisweilen von einem katastrophalem Zustand der Mundhygiene bei pflegebedürftigen Personen gesprochen wird (siehe etwa https://www.tagesanzeiger.ch/sonntagszeitung/wenn-der-pflege-keine-zeit-fuer-die-zaehne-bleibt/story/16729646). Daher stellt sich die Frage, wie eine gute Mundgesundheit auch dann garantiert werden kann, wenn Personen pflegebedürftig werden.

Vielversprechend ist die Entwicklung von Modellen, die Prävention (Schulung von Pflegepersonal zur Unterstützung bei der täglichen Mundhygiene) mit Prophylaxebetreuung verbinden, etwa indem regelmässige Untersuchungen vor Ort und damit bei den Betroffenen selbst erbracht werden. Betroffene müssen sich heute aufgrund technologischer Entwicklungen nirgends mehr hinbewegen um Zähne pflegen oder kontrollieren zu lassen: Dies kann mit tragbaren Dentaleinheiten oder Röntgengeräten grundsätzlich auch mobil geschehen. Besonders wichtig ist es, die Mundgesundheit im Rahmen eines gesamtheitlichen Ansatzes in die Pflege zu integrieren. Diese Modelle müssen in der Schweiz jedoch gemeinsam, das heisst unter Einschluss aller involvierten Stellen (Alters- und Pflegeheime, Pflegepersonal, Zahnärztinnen und -ärzte, Dentalhygienikerinnen/-hygieniker, wissenschaftliche Institutionen, private Fördernde, Politik etc.) entwickelt werden.

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